Donnerstag, 6. Januar 2011

Risiken des Konnektivismus – digital divide


Doch trotz dem Prinzip des vernetzten, gemeinschaftlichen Lernens gibt es Personengruppen, welche vom social media learning ausgeschlossen sind. Dadurch entsteht eine tiefe Kluft zwischen den Vernetzten, welche an neue Informationen gelangen und den Nicht-Vernetzten, welche an herkömmliche Medien gebunden sind. Dieser so genannte „digital divide“ hat mehrere Ursachen. Eine davon ist die technische Barriere. Nicht alle Menschen haben Zugang zu leistungsfähigem Internet (z.B. Breitband). Dieses ist jedoch für viele Anwendungen erforderlich. Ein weiterer Ausschlussgrund ist die mangelnde Usability. Damit ist gemeint, dass viele Internetseiten nicht nutzerfreundlich und gebrauchstauglich gestaltet sind. So gelangen viele Personen, die zwar den technischen Zugang zum Netz haben, dennoch nicht an die gewünschten Informationen, da unübersichtliche Seiten die Informationsbeschaffung erschweren. Des Weiteren bestehen auch Differenzen zwischen den verschiedenen Altersgruppen. Während junge Leute mit neuen Medien aufgewachsen sind („digital natives“), haben ältere Leute häufig Schwierigkeiten, sich im Internet zurechtzufinden. Sie müssen den Umgang mit digitalen Medien erst mühsam erlernen. Auch im Bezug auf die Bildung gibt es erhebliche Unterschiede. Personen mit höherem Bildungsniveau nutzen das Internet häufiger als Personen mit niedrigerem Schulabschluss.
Da die genannten Personengruppen auf Dauer von Wissens- und Lernprozessen ausgeschlossen sind, haben sie dauerhafte nachteilhafte Lebensbedingungen. Ein Beispiel hierfür wäre der berufliche Bereich. Viele Arbeitgeber setzen einen sicheren Umgang mit Internet und Netzwerklernen voraus. So werden „Nicht-Vernetzte“ schon bei der Bewerbung benachteiligt, da ihnen die Möglichkeit der Onlinebewerbung nicht offen steht.
Dieses Beispiel verdeutlicht, dass der „digital divide“ die Gesellschaft spaltet. Aufgrund verschiedener Voraussetzungen haben die Leute nicht mehr dieselben Chancen.
Lehr-/Lernszenarien können helfen, diese Wissenskluft zu überwinden, indem sie moderne Technologien und „social media“ einsetzen und gleichzeitig die Vorkenntnisse der Teilnehmenden berücksichtigen. Unbekanntes wird langsam näher gebracht und bei Problemen Hilfestellung gegeben.

Risiken des Konnektivismus – Informationsflut

Unter Informationsflut versteht man das Problem, zwischen zu vielen Informationen zu einem Thema aussuchen zu müssen. Diese Schwierigkeit des Auswählens wächst in allen Bereichen an. Gründe dafür sind die Schnelllebigkeit der Gesellschaft, Wettbewerbsdruck und vor allem neue Informationstechnologien wie das Internet. Viele Menschen sind durch die Flut an neuen Informationen überfordert und wissen nicht, welchen Informationen sie trauen und welche sie verwerfen sollten. Lehr-/Lernszenarien sollten gezielt auf die Schwierigkeit des Selektierens eingehen und Hilfestellungen geben.

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