Donnerstag, 6. Januar 2011

Chancen/Möglichkeiten des Konnektivismus


Neben den obengenannten Risiken bietet das sogenannte Netzwerklernen bzw. der Konnektivismus auch gewisse Vorteile und eröffnet dem Lerner neue Möglichkeiten. Zum einen kann in der Lerntheorie des Konnektivismus von „motiviertem Lernen“ gesprochen werden. Der Lerner kann die Entscheidungen über sein Lernverhalten selbständig treffen und ist nicht zwingend an Anweisungen eines Lehrers oder Tutors gebunden. Er kann für sich selbst die Entscheidungen treffen, also „Wo, wann und mit Hilfe welcher Medien eigene ich mir mein Wissen an?“. Das Netzwerk bietet dem Lerner genügend Spielraum und Auswahlmöglichkeiten frei zu entscheiden auf welche Art und Weise er was genau lernen möchte. Dieser Freiraum selbst zu bestimmen und nicht unter dem Druck Dritter zu stehen kann sich durchaus positiv auf die Lernmotivation auswirken.
Des Weiteren kann durch Netzwerklernen ein relativ großer, oder im Vergleich zu den „herkömmlichen“ Lerntheorien, ein vielleicht sogar größerer Lernerfolg erzielt werden. Diese Steigerung des Lernerfolgs ist durch die Kommunikation und die Kollaboration bedingt. Dem Lernenden wird durch das Netzwerk die Möglichkeit geboten als Experte für sein Fachgebiet Wissen weiterzugeben und in das Netzwerk zu integrieren. In diesem Fall sprechen wir von „Lernen durch Lehren“. Indem man sein Wissen an Dritte weitergibt, wird dieses noch fester in unserem Gehirn verankert. Doch kann der Lernende sein Wissen nicht nur weitergeben und vernetzen, sondern sich auch Zusatzwissen aneignen und sein Wissen mit anderen teilen. Durch diese zahlreichen Interaktionsmöglichkeiten, die mit dem Wissen vorgenommen werden, kann der Lernerfolg gesteigert werden.
Ein weiterer Vorteil des Konnektivismus ist die Meinungs- bzw. Informationsvielfalt. Sowohl das Wissen, als auch der Lernprozess sind durch Meinungs- und Informationsvielfalt geprägt. Der Lernende muss sich nicht auf eine Quelle der Information verlassen, sondern hat die Wahl, die für ihn bestmöglichsten Wissensquellen aus dem Netzwerk herauszufiltern.
Zusätzlich bietet das Netzwerklernen einen globale Präsenz. Das Netzwerk hat eine enorme Reichweite und ist nicht auf einen bestimmten Bereich beschränkt. Theoretisch kann sich jedes Individuum an das Netzwerk anschließen. Auf diese Weise sind auch weltweite Lernpartnerschaften möglich und örtliche Distanzen spielen keine Rolle mehr. Auch ist der Wissenserwerb bzw. das Lernen leicht und schnell zugänglich und es sind keine hohen Kosten aufzubringen, um sich an das Lern-Netzwerk anschließen zu können. Zudem sprechen wir beim Netzwerklernen von aktuellen Informationen. Die Informationen sind auf dem neusten Stand und können schnell und ohne großen Aufwand immer wieder aktualisiert werden.
Ein weiterer Vorteil des Netzwerklernens ist die Berücksichtigung aller Lerntypen. Das Netzwerk bietet viele verschiedene Möglichkeiten zu lernen. Blogs führen, chatten, Podcasts hören, E-Books lesen oder sich in virtuellen Lernumgebungen bewegen; der Lernende kann so lernen, wie es für ihn persönlich am effektivsten ist. Zusätzlich muss sich der Lernende beim Netzwerklernen auch seiner Lernziele bewusst werden, was einen weiteren Vorteil dieser Lerntheorie darstellt. Bevor der Lernende sich im Netzwerk „bewegt“ muss er sich darüber bewusst werden, was er lernen möchte und wo er suchen muss, um genau diese Informationen zu finden. Wenn sich nämlich der Lernende erst einmal über seine Lernziele bewusst ist, kann er auch seine Lernfortschritte erkennen, was wiederum zu einer Steigerung des Lernerfolgs führt.

1 Kommentar:

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